Cremiger Brit Pop: Lemon Curd

Ehrlich gesagt habe ich erst vor Kurzem entdeckt, dass man das leckere Zeugs von der Lemon Tart auch als Brotaufstrich futtern kann. Und wie das so ist, habe ich dann rings um mich herum überall Lemon Curd Rezepte entdeckt. Auch dank meiner neuesten Suchterscheinung – dem knuddeligen Pinterest. Wer’s noch nicht kennt, lieber nicht ausprobieren. Oder sich neben dem Twitter- und Facebook- noch an einen weiteren Share-Reflex gewöhnen.

Nun also zum Lemon Curd. Ist wirklich ganz einfach und ist (noch) eine kleine Besonderheit und zur Angeberei bei Brunch-Events geeignet.

Zutaten:

  • 3 Zitronen
  • 60 g Zucker
  • 4 Eier
  • 10 g Butter
  • Salz

Zunächst mal die Schale von den Zitronen abreiben und sie dann auspressen. Also die Zitronen. Die Schale packt ihr in ein Sieb, das erst mal keine Rolle spielt. Den Saft gießt ihr mit 2 Eigelb und 2 ganzen Eiern, dem Zucker und der Butter (zerstückelt) in eine Metallschale. Diese kommt auf einen Topf, in dem Wasser köchelt. So habt ihr Euch ratzfatz ein Wasserbad gebastelt. Jetzt müsst ihr die Masse so lange mit dem Schneebesen bearbeiten, bis sie geleeartig wird (Wissenswertes zum Thema Ei-Gerinnung habe ich gerade auf diesem schönen Blog gefunden: Lamiacucina – Punkt 1) . Das Curd dann schnell vom Herd nehmen und durch das Sieb drücken, in dem die Zitronenschale wartet.

Ab damit in ein schönes Glas und los geht die Aufschneiderei (Brötchen). Und dann folgt auf die Lemon Curd- sicherlich eine Bauch-Pinselei seitens der Freunde. Viel Spaß!

 

Musik dazu:  Blur – You’re so great

Brunch mit Käse von Thieles Stand auf dem Isemarkt

 

Für Schwiegermamas Besuch wird richtig groß aufgefahren. Da ist das Beste gerade gut genug. Deshalb zum Brunch am Samstagmorgen: Käse-Spezialitäten vom Wochenmarkt.

Mit von der Partie sind zur Hälfte Heilige:

  • Saint Marcellin: Zerfließender Kuhmilch-Traum, gemeinsam mit seinem etwas größeren Verwandten Saint Félicien seit Jahren in meinen Top3 (Geschmack vom Papa geerbt). Leider nicht im Tontopf, aber dennoch auf den Punkt gereift.
  • Pérail des Cabasses: Relativ flüssiger Ziegenmilchkäse, Konsistenz 1A aber geschmacklich für mich persönlich fast einen Tick zu mild, trotz Ziege.
  • Pouligny Saint Pierre: Besteht aus Ziegenmilch, die durch die Zugabe von Lab gerinnt. Danach wird das Ganze pyramidenförmig ein paar Wochen getrocknet. Voller, nussiger Geschmack und tolle Optik aber doch relativ trocken.
  • Saint Vernier: Für mich eine absolute Entdeckung, Kuhmilchkäse aus dem Jura, dessen Rinde täglich mit Weisswein abgerieben wird. Eine Offenbarung, fein ausbalanciertes Aroma, kräftig und dennoch unendlich cremig.
  • Saint Agur: Blauschimmelkäse auf Doppelrahm-Niveau, und das merkt man! Ist ja keine traditionelle Herkunftsbezeichnung, sondern ein Markenname (es gibt den Käse in Frankreich auch in Plastikverpackung im Kühlregal im Supermarkt). Trotz industrieller Produktion perfekt für mich.
  • Brie de Meaux: Der Klassiker aus der Champagne und Julianas (neuer) Lieblingskäse. Wunderbar cremig und auf den Punkt.
  • Reblochon: Definitiv nicht mein Lieblingskäse… Schmeckt zu sehr nach Skistiefeln-Geruch, nicht subtil genug für meine Geschmacksknospen. Übrigens ein wichtiger Bestandteil der Tartiflette, eines Kartoffelauflaufs aus der Savoie — der nach langen Skitagen hingegen genau das Richtige ist.
  • Parmigiano-Reggiano: War ehrlicherweise nur alibi-mäßig auf der Platte, weil der ganze Käse aus dem Kühlschrank raussollte. War gar nicht von Thiele und wurde während des Brunchs auch nicht angerührt. Kam dann dafür aber abends auf den Fenchel-Tortellacci und Möhre-Mandel-Ravioli mit Orangensauce wunderbar zur Geltung. Die waren übrigens von den Pastafrauen, auch sehr empfehlenswerter Stand auf diversen Wochenmärkten in Hamburg.

Fazit: Mission erfüllt, Schwiegermama beeindruckt und selbst geschlemmt ohne Ende. Und der Einkauf ging auch noch nett vonstatten mit einem schier unendlich großen Sortiment sowie sehr kenntnisreichen und sympathischen Mitarbeitern — jeder Käse darf vor dem Kauf (oder Nicht-Kauf) sogar probiert werden. Jede erworbene Käsesorte war auf den Punkt gereift, alles andere ist dann persönlicher Geschmack. Wenn doch der Isemarkt auch am Samstag stattfinden würde, dann müsste man bis zum nächsten Thiele-Schmaus nicht auf einen Freitag mit Home-Office warten. Na ja, vielleicht doch besser für meine Hüften und meinen Geldbeutel.

Kann mich zwischen Fremdpulen und Küche als Kategorie nicht entscheiden, deshalb wird’s einfach in beide gesteckt. Obwohl der Fremdanteil in diesem Falle doch nicht unerheblich ist. Gegenüber der Schwiegermama wird es natürlich andersrum ausgedrückt.

 

Musikempfehlung: The Mamas & the Papas – California Dreaming