Es begab sich vor einiger Zeit, als ich einen geschätzten Freund während seines Austauschsemesters in der Champagne besuchte. Er kannte meine Verfressenheit und fuhr uns beide tief in die campagne (sic). Dort wartete ein kleines Häuschen mit dampfendem Schornstein. Angeblich die weltbeste Crêperie. Die gesamte Bevölkerung Frankreichs saß an diesem Abend in dem Häuschen – so ließ zumindest das Szenario vermuten.
Ich wollte direkt mal 2-3 Galettes bestellen – schließlich hatte ich einen Bärenhunger und von Crêpes kann man ja auch so einige essen. Der Freund, der Gute, befahl mir, nur einen zu bestellen. Mit Bacon, Ei, Bechamel und Radicchio – die Spezialität.
1,5 Stunden später (es waren viiiele Gäste) kam die Galette und sie war der Wahnsinn. Ich schaffte sie nicht mal ganz – vielleicht lag das aber auch am Cidre.
Eine solche Galette machten wir neulich nun nach. Dazu muss man sich vorher Buchweizenmehl besorgen, entweder aus dem Frankreichurlaub mitbringen oder im Reformhaus kaufen.
Wir machen zweierlei Belag:
- Roquefort, Birne, Radicchio
- Käse, Käse, Käse
Ersterer sah so aus:
Für 4 Personen braucht man:
Für den Teig:
- 300 g Buchweizenmehl
- 1/2 TL Salz
- 1 Ei
- 200 ml Milch
- 500 ml Wasser
- etwas Sonnenblumenöl zum Anbraten
Für Belag 1:
- 1 Birne
- 100 g Roquefort
- 1 Hand voll Walnüsse
- 1 Radicchio
- 100 g Crème Fraîche
Für Belag 2:
- 3 Sorten Käse, z.B. Ziege, Brie de Meaux, St. Agur
Zunächst wird das Mehl und das Ei vermengt, dann die Mischung aus Wasser, Milch und Salz langsam unterrühren. Nun muss der Teig möglichst lange in den Kühlschrank, mindestens 1 Stunde, am besten einen Tag.
Den Belag so vorbereiten, dass alles in mundgerechte Größe gerupft / geschnitten ist. Die Nüsse in einer Pfanne anbraten.
Nun eine Pfanne mit Öl erhitzen. Wenn es richtig heiß ist, etwas Teig hineingießen – nur so viel, dass die Pfanne nach dem Schwenken überall geradeso bedeckt ist. Wenn der Teig zu zähflüssig ist, einfach noch etwas Wasser unterrühren.
Die Hitze etwas drosseln und die Galette von der ersten Seite so lange anbraten, bis sie sich fast von allein vom Boden löst. Nun wenden und mit den Zutaten belegen. Nochmal ca. 4 Minuten anbraten.
Kurz vor fertig die Galettes an drei Ecken einknicken und festdrücken. So bekommt sie ihre typische Form und macht sich hübsch auf dem Teller.
Dazu ordentlich Cidre servieren und das hier singen: Louis Attaque – J’t’emmène au vent
Wer danach noch kann, der macht sich einen feinen Crêpes Lichterloh.