Datteln im Speckmantel

 

Keine Angst, die schmecken bedeutend besser, als sie aussehen.

Ganz einfach, ganz bombig. Diese kleinen Granaten sind das Allheilmittel gegen Heimweh, Herzschmerz, Tränensäcke, Albträume und allgemeine Sehnsucht. Und sie sind die besten Freunde des Doppelkinns.

Einfach Datteln den Kern entreißen, Gorgonzola reinstopfen und alles gut mit Bacon umwickeln. Ich nehme für eine Dattel immer die Hälfte eines handelsüblichen Baconstreifens. Von allen Seiten anbraten (man braucht kein Öl, hihi). Fertig.

Musikempfehlung: Rufus Wainwright – Cigarettes & Chocolate Milk. Wer sich fragt warum, der höre sich das Lied an. Hach. Heijeijei.

Thailändische Fischfrikadellen


Zwei Personen brauchen:

  • 250 g weiße Fischfilets (z.B. Seelachs)
  • 1 EL Speisestärke
  • 1 TL Fischsauce
  • 1 Ei
  • 1 EL Koriandergrün
  • 1 EL rote Currypaste
  • 1 kleine rote Chili
  • 50 g grüne Bohnen (besser: lange Bohnen)
  • 2 kleine Frühlingszwiebeln

Den Fisch pürieren und mit Stärke, Fischsauce, Ei, Koriander, Currypaste ud Chilis mischen. Bohnen und Frühlingszwiebeln unterheben.

Kleine Frikadellen formen und goldbraun anbraten. Dazu am besten Chilisauce.

Musikempfehlung: Gotye – State of the Art

 

 

Rote-Bete-Suppe mit Blaubeeren

So schön pink, damit bringt man Prinzessinnen und CSD-Prinzen mühelos an einen Tisch.

Variante 1:

2 Zwiebeln
400 g Rote Bete (gekocht)
150 g Kartoffeln
25 g Butter
1 l Gemüsebrühe
100 ml Sahne
4 TL Sahnemeerrettich
etwas geräuchtere Forelle

Zwiebeln und Kartoffeln würfeln. Beides mit Butter im Topf anbraten. Gemüsebrühe dazu und 30 Min. kochen. Rote Bete dazu, weitere 10 Min. kochen. Pürieren, würzen und durchsieben. Sahne dazu und noch mal aufkochen. Mit Forelle, Meerrettich und etwas Brot anrichten.

Variante 2:

Hierbei handelt es sich um die rustikalere, spontanere Version. Man nehme eine große rohe Rote Bete. Die schneidet man möglichst klein und lässt sie in wenig Brühe kochen, bis alles weich ist. Dann schön schaumig pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen. Mit etwas Meerrettich und Pinienkernen dekorieren uuund … haltet euch fest … ein paar Blaubeeren mit reinschmeißen. Richtig waldig, richtig fruchtig und – richtig farbig.

Musikempfehlung: The Doors – Touch me Babe

Trollzehennägel: Percebes

 

Ja, es ist eine altbekannte Geschichte, dass Portugals Trolle ihre Zehennägel einst an felsigen Kliffküsten zurücklassen mussten, nachdem sie der Rachegott Igittbao aus dem Nass verjagte. Und noch heute finden emsige Fischer die Nägel, festgesaugt an den Steinen. Sie zerren sie unter wüstesten Anstrengungen an die Oberfläche, um sie für teuer Geld als Percebes zu verkaufen (portugiesisch für Trollzeh).

Wir sahen die Dinger also tatsächlich in einem recht ansehnlichen kleinen Fischrestaurant in der Nähe eben jener Trollküsten. Wir konnten dem unwiderstehlichen Anblick schlichtweg unwiderstehen.

Man nimmt die Viecher in die Hand, greift unerschrocken knapp unter die Zehen und zieht den kleinen Sack um den Schlauch ab. Dann knabbert man das nette Wurmfortsätzchen auf. Es schmeckt nach Salz, nach Meer, nach unendlich alten Felsen, nach grünvioletten Fabelwesen mit Witz und Schmitz. Also eigentlich ganz fein.

Hier noch mal das essbare Teil in groß.

Solltet ihr das irgendwo mal sehen, es lohnt sich wirklich, abzubeißen. Und dann könnt ihr euch ja auch eine nette Gruselgeschichte dazu ausdenken.

Auf jeden Fall war uns bei dem Gedanken, diese Dinger jetzt so ganz allein in unseren Bäuchen zu lassen, nicht ganz geheuer. Deshalb haben wir uns diesen Spatz hier noch einverleibt. Der Cantaril wurde gegrillt und schmeckte nach allem, was man sich für einen Tag am Meer so erträumt.

Dazu natürlich am besten ein bisschen Fado, z.B. von Amália Rodrigues

Vijas Eierlikörtorte

Hoch leben die Achtziger!!

4 Eigelb
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
schaumig schlagen

200 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln
2 TL Backpulver
2 TL Kakao
zur Masse geben

4 Eiweiß
schlagen und unterheben

Teig bei 180° 30-45 Minuten backen und anschließend erkalten lassen.
Mit Rum beträufeln, 1 Glas Preiselbeermarmelade darüber streichen. Mit 2 Bechern geschlagener Sahne toppen und obendrauf, ja, den Eierlikör.

Hier kann es keine andere Musikempfehlung geben, als die hier: What a feeling

Kirschgazpacho mit Spargelrisotto

 

Kaltschnäuzig und rotzfrech nachgekocht von dem sehr empfehlenswerten Maria Mulata in Neukölln:

Kirschgazpacho:

5 Tomaten, 250g Kirschen, 1 Dose Tomaten, 3 Knoblauchzehen, 1 Paprika, 1/2 Brötchen, 1 geschälte Gurke, 100 ml Brühe, 1 Chili und Olivenöl pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen und kalt stellen.

Habe mir den Scherz erlaubt, Eisschälchen zu machen. Habe dazu je zwei Porzellanschalen übereinander gestellt, in die untere etwas Wasser gefüllt und ab damit ins Tiefkühlfach. Naja, die Schälchen waren dann etwas sehr flach, aber der Effekt ist super. Die Gazpacho sollte nämlich immer eiseeisekalt in den Mund.

Spargelrisotto:

Im Prinzip kommt hier das 08/15-Risotto-Rezept zum Einsatz… Einziger Unterschied ist, dass man nur sehr wenig Weißwein zum Ablöschen verwenden sollte, damit er den Spargelgeschmack nicht zu sehr übertönt. Und statt Brühe wird regelmäßig Spargel-Kochwasser hinzugefügt.  Ansonsten mit Zwiebeln, Reis, Parmesan, Butter und Zitrone genauso verfahren wie üblich. Kurz vor Schluß kommen die Stangen in mundgerechten Stücken rein (natürlich vorgekocht, sonst hätte es auch kein Spargel-Kochwasser gegeben).

Musik dazu: Ismael Lo – Tajabone

Achja, und zum Thema Gazpacho heute auch mal eine Filmempfehlung: Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs