Macarons: Pariser Lüftchen in Hamburg

 

Zugegeben, diese Macarons sind zwar luftig anzusehen, beherbergen aber eine durchaus als Wuchtbrumme zu betitelnde Wuchtbrumme in ihrem Herzen. Dennoch, in der ersten Millisekunde – da die Zähne die obere hauchzart-knackige Schicht durchbrechen – fühlt man sich, als könnte man ganz Paris überfliegen. Und dann, wenn man zum Kern durchdringt und die ganze Unverschämtheit des Zutatengemischs zu spüren bekommt, dann ist es, als müsste man den Erfinder der Macarons mit einer ihn der Lebensgeister beraubenden wonnigen Umarmung bestrafen. Um ihn dann mit 1000 Dankesküsschen wiederzubeleben.

Jetzt aber schnell das Rezept:

Grundteig für 40 Macaronhälften:

  • 4 Eiweiß
  • 10 g Zucker
  • 180 g Puderzucker
  • 110 g ganz fein gemahlene Mandeln
  • 1 Prise Salz
  • Lebensmittelfarbe in Pulverform

Puderzucker und Mandeln durchsieben und mit der Farbe mischen. Eiweiß mit Salz steif schlagen, Zu cker langsam einrieseln lassen und weiterschalgen, bis alles richtig fest ist. Jetzt das Eiweiß sachte unter die Mandelmasse heben. Alles in eine Spritztüte füllen und kleine Klekse (ca. 3 cm Durchmesser) auf zwei Backbleche spritzen.

Die Kleinen 30 Minuten trocknen lassen, dann bei 150° ca. 10 Minuten backen. Aber aufpassen, lieber etwas zu kurz, als zu lang. Wenn sie rauskommen, lege ich immer ein Geschirrtuch drauf, damit sie sich nicht erschrecken, verkühlen und in sich zusammenfallen.

Jetzt müssen sie noch mal trocknen. Je länger, desto besser, mindestens aber über Nacht.

Die besten Füllungen:

Pistazie: 100 g Mascarpone und 10 g Zucker verrühren. 50 ml Sahne steif schlagen unter die Mascarpone heben und noch mal steif schlagen. 25 g fein gehackte Pistazien dazugeben.

Schokolade: 125 g Zartbitterschokolade zerkleinern und in eine Schüssel geben. 100 ml Sahne und 10 g Zucker in einem Topf erhitzen und über die Schoki gießen. 25 g Butter dazugeben und rühren, bis alles geschmolzen ist.

Vanille: 125 g weiche Butter und 79 g Puderzucker mit dem Mixer rühren, bis eine schaumige Masse entsteht. 90 g gemahlene Mandeln und das Mark einer Vanilleschote dazugeben und noch mal mixen, bis eine luftige Buttercreme entsteht.

Erdbeere: 150 g Erdbeere mit 10g Puderzucker pürieren. 100 g weiße und 50 g Vollmilchschokolade im Wasserbad schmelzen. Erdbeermus durch ein Sieb in die Schokolade streichen und zu einer glatten Masse vermengen.

So, jetzt muss die Masse nur noch zwischen die Hälften. Am besten erst direkt vorm Servieren. Und schön dünn.

Musikempfehlung: Florent Pagny – ma liberté de penser

Vijas Eierlikörtorte

Hoch leben die Achtziger!!

4 Eigelb
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
schaumig schlagen

200 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln
2 TL Backpulver
2 TL Kakao
zur Masse geben

4 Eiweiß
schlagen und unterheben

Teig bei 180° 30-45 Minuten backen und anschließend erkalten lassen.
Mit Rum beträufeln, 1 Glas Preiselbeermarmelade darüber streichen. Mit 2 Bechern geschlagener Sahne toppen und obendrauf, ja, den Eierlikör.

Hier kann es keine andere Musikempfehlung geben, als die hier: What a feeling

Nusstörtchen von Julianas Oma

Wahnsinnstörtchen – ohne meine Oma leider nur noch halb so lecker. Man sollte sie trotzdem probieren. Unbedingt. Bei mir gibt’s kein Weihnachten ohne.

Teig:
220 g Mehl
140 g Butter
80g Zucker
1 Ei

Alles kneten, ruhen lassen, ausrollen, ca. 7 cm große Kreise ausstechen. Ca. 10 Minuten bei 180° backen.

Füllung:

125 ml Milch
80 g Zucker
100 g Walnüsse (gemahlen oder im Mörser zerkleinert)
2 EL Mehl
Unter Rühren aufkochen, etwas abkühlen lassen.

100 g Butter
2 EL Rum
Schaumig schlagen und unter den Rest heben.

Evtl. mit Kaffeeglasur (Puderzucker+Espresso) und Walnusshälften dekorieren.

Musik dazu, das einzig wahren Weihnachtslied, zumindest bei den Hirsings: Luciano Pavarotti – Ave Maria

Leb- und Käsekuchen von Claires Oma

Jedes Jahr im Oktober/November klingelt es irgendwann an der Tür. Dann heißt es: Juchheissassa, Omas Lebkuchen sind da!

Und hier kommt das Rezept, natürlich in der Oma-Originalfassung:

 

Wer einmal Omas Backkünste getestet hat, kann gleich weitermachen mit dem Käsekuchen. Leider gibt es hier (noch) kein Foto, weil wir immer zu gierig waren und der Kuchen weg war, bevor die Kamera kam.

Unsere Musikempfehlung – hoffentlich auch im Sinne der Oma: Wiener Sängerknaben – Ihr Kinderlein kommet.

Frühstücksküsschen: Blaubeer- und Pfirsichkuchen

Mindestens genauso toll wie ein Wort mit drei Üs ist dieser kleine Backblechschmaus. Schon allein seinetwegen habe ich fast immer eine Rolle Blätterteig zu Hause.

Also, Blätterteig auslegen, er soll sich auf dem Blech ein paar Minuten entspannen und auf Raumtemperatur kommen. Währenddessen lässt sich der Kühlschrank nach passenden Zutaten durchsuchen. Es lohnt sich, Verwegenes auszuprobieren – das Schadensrisiko ist ja begrenzt. Meine Version hier ist weniger verwegen, hat sich aber trotzdem als fein erwiesen. Dazu Blaubeeren auf die eine Seite, Pfirsichscheiben auf die andere. Über die Blaubeeren Walnüsse und reichlich Puderzucker streuen. Über die Pfirsiche Ziegenkäse, Hönig, und was man so an Kräutern da hat – Rosmarin, Thymian, Oregano…Ich bevorzuge immer nur jeweils eine Kräutersorte, aber ist Geschmacksache. Schließlich über alles kleine Creme Fraiche Flöckchen tupfen.

Jetzt bei 180° für 20 Minuten in den Ofen.

Kurz vor dem Servieren die Blaubeeren noch mal kräftig einpudern.

Musikbegleitung: Feist – Inside & Out

Tarte Tatin mit Ziegenkäseschaum

Das hier ist total einfach, kann aber Eindruck machen – falls sich der Gast z.B. von oben bis unten mit Ziegenschäumchen vollspritzt.

Für die Tarte:

Von einer Pfanne den Griff abschrauben. Jetzt in eben dieser Pfanne Zucker mit Butter karamelisieren. Dann jede Menge Apfelscheiben dazu. Bisschen warten, und Nüsse, Rumrosinen und Vanille rein. Über alles einen Blätterteig legen (schön an den Rändern abdichten). Dann ab damit in den Ofen. Ca. 20 Minuten bei 180°. Rausholen und auf einen großen flachen Teller stürzen.

Ziegenkäseschaum:

250 g Ziegenfrischkäse mit 125 g saurer Sahne, 100 g Schlagsahne,
1 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer in einen Siphon geben. Mit einer (!) Patrone laden, schütteln und lossprühen. Alternativ einfach mit dem guten alten Rührgerät aufschäumen.

Und ich komm um diese Lied-Empfehlung nicht herum: Elvis Costello – Tart (leider nicht bei youtube, müsst ihr simfyen. Oder so. Oder plattenladen. Oder vorbeikommen)