Chinesische Schweinshaxe

Manchmal bringt das Kochbuchwälzen doch was. So entdeckten wir neulich ein tolles Rezept für etwas, das wir schon öfter bei unserem Pariser Lieblingsimbiss (Street, Canal Saint-Martin) gegessen haben. Einziger Unterschied: Das, was da aus dem Ofen kam, war noch so. Viel. Besser! Ein idealer Schmaus für kalte Abende in der warmen Küche mit Freunden.

Chinesische Schweinshaxe

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Entengröstl asiatisch

 

Noch ein paar mal schlafen und schon steht bei den meisten von uns irgendwann ein weihnachtlicher Entenbraten auf dem Tisch. Großartig. Und am Tag danach: Entengröstl. Dito. Manchmal gibt es das bei uns sogar schon zum Frühstück, im Schlafrock sozusagen.

Natürlich ist gegen den Klassiker überhaupt nichts zu sagen. Aber vielleicht will ja jemand seine Familie mal mit einer asiatischen Variante aus den Socken oder aus dem Schlafrock hauen. Das ginge dann zum Beispiel so:

Wir haben uns bei dem Rezept übrigens inspirieren lassen von Arthurs Tochter. Sie berichtete dereinst über dies hier (das wir vorher auch ausprobierten und für delikat befanden).

Also, die Zutaten:

  • Gröstl
  • etwas Entenfett (wahlweise Butterschmalz)
  • Ramen (ca. ein “Nudelbündel” von 2 cm Durchmesser)
  • 2 Äpfel (z.B. Boskop)
  • etwas Puderzucker
  • 3 TL gehackter Ingwer
  • Sojasoße (am besten die etwas dickliche)
  • 1/2 Bund Koriander
  • groben Pfeffer
  • etwas frisch gemörserten weißen Pfeffer

Nimm Dir am besten ein motiviertes Familienmitglied dazu, das das Fleisch von den Entenknochen zuzelt. Währenddessen schälst Du die Äpfel, entkerngehäust sie, schneidest sie in dünne Scheiben und stäubst sie ordentlich mit dem Puderzucker ein. Dann das Fett in der Pfanne erhitzen und die Äpfel reinschmeißen. Und wo Du schon dabei bist auch den Ingwer und den groben Pfeffer. Das Ganze schön anbraten und karamellisieren lassen.

In der Zwischenzeit schon mal die Ramen kochen, das geht ja ganz schnell. Jetzt die Ente mit in die Pfanne, sie soll nur noch mal heiß werden. Wenn alles schön brutzelt, mit der Sojasoße ablöschen.

Kurz ziehen lassen und dann die Ramen-Nudeln dazugeben. Koriander und weißen Pfeffer am besten erst auf dem Teller ganz frisch drüber streuen.

Musikempfehlung: Christiane Weber & Tim Beckmann – So schön – R.I.P.

Herbstmenü Teil 3: Rehgulasch und Cassis-Feigen-Tiramisu


DIE HAUPTSPEISE: REHGULASCH

Als ich damals beim Metzger anrief, war die Dame am Apparat ganz aufgeregt und fragte, ob es denn grad irgendein tolles Rezept für Rehgulasch gäbe, da an diesem Tag ständig ebendieser geordert wurde. Anscheinend also wirklich grad im Trend, der Gute. Kein Wunder.

gulasch

Zutaten für die Marinade:

  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 Wacholderbeeren
  • 10 Pfefferkörner (angestoßen)
  • 3 EL Preiselbeermarmelade
  • 2 EL Balsamico-Essig
  • 3 EL Olivenöl

 

Zutaten für das Gulasch:

  • 700 g Rehgulasch
  • 1 große Zwiebel
  • 1/2 Sellerie
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Liter Rotwein
  • 1 Glas Wildfond
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Pfeffer
  • 1 Zweig Rosmarin
  • ca. 15 getrocknete Pfifferlinge
  • 20  g dunkle Schokolade

Zusätzlich braucht man natürlich Beilagen, bei uns gab es Rotkohl und Spätzle, die Rezepte findet ihr hier: Rotkohl und hier: Spätzle

Als erste Amtshandlung werden mal alle Zutaten für die Marinade verrührt. Das Gulasch nun von Sehnen und Silberhaut befreien und für 1 bis 2 Tage in der Marinade einlegen. So schaut’s aus:

Nun werden Sellerie und Zwiebel in kleine Würfelchen geschnitten und mit dem Tomatenmark in einer Pfanne angebraten. Bevor es anfängt, zu stinken, werft Ihr das Gulasch dazu, ruhig samt Marinade. Das Fleisch sollte von allen Seiten scharf angebraten werden und eine ganz leichte erste Bräunung haben … dann ist der richtige Zeitpunkt für den Rotwein. Rein damit, auf dass es zischt. Jetzt können auch die restlichen Zutaten außer der Schokolade dazu (Knoblauch hacken). Deckel druff, und für ca. 2 Stunden bei kleiner Flamme köcheln lassen. Ganz zum Schluss die Schokolade raspeln und einrühren. So, das ist lecker.


DIE NACHSPEISE: CASSIS-FEIGEN-TIRAMISU

Das Dessert wurde diesmal von einer wohlwollenden und höchst kochbegabten Freundin beigesteuert, daher können wir die genaue Zubereitung nicht erklären. Aber als wir sie um das Rezept anflehten, verriet sie uns diese Adresse  http://www.kuechengoetter.de/rezepte/verschiedenes/Cassis-Feigen-Tiramisu-848175.html

Musik dazu: Patrick Wolf – The Libertine

Euch allen eine deliziöse Herbstzeit!

Herbstmenü Teil 2: Tafelspitz-Ravioli

 

Die Vorspeise: Tafelspitz-Ravioli

Man kann vielleicht an dieser Stelle mal zugeben: Claire und ich sind ziemliche Fans vom Perfekten Dinner. Die Sucht ist schon etwas zurückgegangen, aber immer noch gucken wir gern hin, wenn die da in den Töpfen rühren. Ein Topf hat Claire nun neulich so gut gefallen, dass sie das Rezept direkt in unsere Küche getragen hat und es sozusagen in unseren Topf transferiert wurde.

Zutaten für den Ravioliteig:

  • 150 g Mehl
  • 45 g Weizengrieß
  • 2 Eier
  • Salz

 

Für die Füllung:

  • 300 g Kalbstafelspitz
  • etwas Öl
  • 2 Bund Suppengemüse (mit Möhren, Sellerie, Petersilie)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Nelke
  • 3 Pfefferkörner
  • 2 Wacholderbeeren
  • 1/2 TL Muskat
  • Pfeffer, Chili, Salz
Für die Schnittlauchcreme:

  • 6 Schalotten
  • 4 Champignons
  • 120 ml Weißwein
  • 120 ml Portwein
  • 240 ml Kalbsfond
  • 160 ml Sahne
  • 80 g Butter
  • Salz, Pfeffer, Chili
  • 1 Bund Schnittlauch

 

Für den Apfelkren:

  • Stück Meerrettich
  • 40 g Tafelmeerrettich
  • 1/2 Zitrone
  • 1 Apfel
  • Salz, Zucker

Endlich haben wir dank dieses Rezepts die perfekte Mischung für Pastateig entdeckt. Schön elastisch, und dennoch im gekochten Zustand mit genug Biss dank der Beimischung von Hartweizengrieß. Einfach alle Zutaten des Ravioliteigs zu einem glatten Teig kneten und in Klarsichtfolie im Kühlschrank ruhen lassen.

Dann geht es an die Raviolifüllung. Dazu ungefähr ein Drittel des Tafelspitzes klein schneiden und mit dem Mixer klein pürieren (Mixmesser vor dem Pürieren ins Gefrierfach legen, damit das Fleisch beim Pürieren nicht gleich durchbrät), die rohe Masse ebenfalls in den Kühlschrank stellen.

Die Zwiebel halbieren und auf der Schnittfläche in einer Pfanne ohne Fett bräunen. Die restlichen 2/3 Tafelspitz werden kurz von allen Seiten in wenig Öl angebraten und zusammen mit einem der 2 Suppengrün, der Zwiebel und einem guten halben Liter Wasser zum kochen gebracht.

Insgesamt 50 Minuten leicht köcheln lassen und nach einer halben Stunde (20 Minuten vor Garende) die Gewürze hinzufügen. Nach der kompletten Garzeit den Tafelspitz aus der Brühe nehmen und auskühlen lassen. Wer die Brühe noch für andere Rezepte aufbewahren will passiert sie durch ein Tuch. Der Rest wird entsorgt.

Die Möhren und den Sellerie des zweiten Suppengrüns schälen, in kleine Würfel schneiden und maximal 1 Minute in kochendem Wasser blanchieren, danach abgießen. Der erkaltete Tafelspitz wird ebenso in kleine Würfel geschnitten. Danach den gewürfelten Tafelspitz, das blanchierte Gemüse, die gemixte Kalbsmasse mit den Gewürzen und der feingeschnittenen Petersilie (vom zweiten Suppengrün) vermischen.

Nun für die Ravioliproduktion den Nudelteig mithilfe einer Nudelmaschine ausrollen. Eine ausgerollte Teigbahn immer jeweils in 2 Hälften schneiden, eine für unten, eine für den Deckel. Die untere Bahn auf eine bemehlte Fläche legen und die Raviolifüllung in kleinen Häufchen darauf verteilen. Um diese Häufchen herum wird die untere Bahn mit Eigelb eingepinselt. Danach wird der Deckel auf die untere Bahn gelegt und um die Häufchen herum leicht mit den Händen angedrückt. Mit einem runden scharfkantigen Gegenstand (kann auch ein Glas sein) werden die Ravioli ausgestochen.

Nun die Ravioli 3-4 Min. in Salzwasser kochen. Auf einem Teller mit Küchenpapier können die Ravioli sich dann noch erholen und frisch machen vor ihrem großen Auftritt. Dazu werden sie kurz vor dem Servieren dann in einer Pfanne mit Butter kross aufgewärmt.

Die Schnittlauchcreme war ein Traum, den Trick mit den Schalotten und Champignons sollte man sich merken, führt zu einem wirklich runden Geschmack. Also zunächst die Schalotten und Champignons in feine Scheiben schneiden und in einem Topf mit etwas Butter anschwitzen, danach mit Weißwein und Portwein ablöschen und bei kleiner Hitze kräftig einreduzieren. Anschließend mit dem Fond aufgießen und nochmals ungefähr auf die Hälfte reduzieren. Danach die Sahne hinzufügen und wiederum reduzieren lassen. Jetzt die Soße passieren, und nun zum vierten und letzten Mal einreduzieren, bis eine schön cremige Konsistenz entsteht. Mit Salz und Chili abschmecken. Der feingehackte Schnittlauch wird erst beim Servieren auf die Ravioli verteilt, weil er die Hitze nicht so gerne hat.

Für den Apfelkren den frischen Meerrettich schälen, reiben und mit dem fertigen Tafelmeerrettich vermischen. Wir haben keinen frischen Kren auffinden können (und das in Eppendorf!), aber mit reinem Tafelmeerrettich aus dem Glas war es auch frisch genug. Der gewaschene Apfel wird inklusive der Haut fein gerieben und zum Meerrettich hinzugegeben und mit Salz und etwas Zucker gewürzt. Mit frischem Zitronensaft abschmecken.

Zum Anrichten werden jeweils drei Ravioli, die zuvor in Butter geschwenkt wurden, auf einem vorgewärmten Teller angerichtet. Wenn man die Soße schön cremig mag, und auch ein bisschen Endspurtstress gerne hat, kann man noch ein paar kalte Butterflocken in die Soße schmeißen und das Ganze vor dem Servieren noch mal aufmixen. Oder gar in den Siphon füllen. Die leichte Soße dann auf die Ravioli gießen und viel gehackten Schnittlauch darüber streuen. Dazu 1-2 Häufchen des Apfelkrens als Dip anrichten.

Eine gelungene herbstlichen Vorspeise, mit fein abgestimmten Komponenten… Schmeckt fast nach österreichisch-schwäbischem Crossover, denn die Ravioli sind in Wahrheit eher kleine Maultaschen. Und der Kalbstafelspitz natürlich original K.u.K. In diesem Spirit gibt’s Falco auf die Ohren, Rock me Amadeus.